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Optimistisch in die Zukunft – Artikelserie: Positive Psychologie

Wer möchte das nicht – optimistisch in die Zukunft sehen können? Dabei ist es aber gar nicht so entscheidend, wie die aktuelle Situation ist, sondern viel mehr, welche Gedanken wir in unserem Kopf herum spuken lassen.
Pessimismus verschlechtert die eigene Leistung
Nun, warum soll ich mich denn eigentlich bemühen, optimistischer zu werden, es ändert ja doch nichts, oder? Fakt ist wenn man negativ in die Zukunft blickt dann verschlechtert das die eigene Leistung.
Ist ja eigentlich klar, wenn du das Gefühl hast, du kannst dein Ziel nicht erreichen, warum solltest du dich dann noch dafür anstrengen?
Schätzt du allerdings deine Chance auf dein Ziel als gut ein, dann strengst du dich mehr an um es zu erreichen.
Denke an einen Moment, wie zum Beispiel bei einem Autorennspiel, bei dem du ganz kurz davor warst, dein Ziel zu erreichen. In letzter Sekunde schießt das Adrenalin durch deinen Körper und du strengst dich nochmal so richtig an, damit du es schaffst.
Aber schon deine Grundstimmung kann dich natürlich positiv beeinflussen. Bist du froher Laune, weil du dir sicher bist, dass du etwas schaffen und erreichen kannst, dann bist du in besserer Verfassung viel zu leisten.
Das heißt also wenn du optimistisch in die Zukunft siehst, dann steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass auch genau diese positive Situation eintreten wird. Ganz einfach, weil du mehr dafür machen kannst.

„Egal, ob Du glaubst Du schaffst es oder Du schaffst es nicht, Du wirst immer Recht behalten.“
Henry Ford

Das nennt man auch „Self fullfilling prophecy“ also sich selbst erfüllende Prophezeihung. Es bedeutet eben, dass du genau das schaffen wirst, von dem du glaubst, dass du es schaffen wirst.
Und wenn du davon überzeugt bist, dass es nicht klappt, dann wird es höchstwahrscheinlich auch nicht klappen. Denn ob es funktioniert oder nicht hängt meistens von deinem Einsatz und deiner Leistung ab.
Macht es einen Sinn?
Angenommen du bist negativ eingestellt und du bist dir sicher etwas wird nicht klappen oder das schlimmste wird passieren. Was hast du dann davon?
Selbst wenn es passieren wird, wie fühlst du dich dann solange bis es passiert? Sicher kennst du dieses Gefühl auch. Wenn du dir Sorgen machst um etwas, das in der Zukunft passieren wird.
Deine Gedanken kreisen die ganze Zeit um das bevorstehende negative Ereignis. Und damit geht es dir schlecht.
Warum soll es dir in dieser Zeit aber nicht gut gehen? Du beraubst dich selbst deiner positiven Lebensenergie, wenn du so denkst.
Angeblich treffen etwa 90% der Dinge um die wir uns sorgen erst gar nicht ein. Ich glaube meistens kommt das sogar hin.
Wenn ich überlege, worüber ich mir schon Sorgen gemacht habe. Als Kind hatte ich mal Sorge, meine Mutter könnte sterben. Ich hielt es für so eine Art Fluch, weil meine Tante mit 39 gestorben war und meine Mutter nun im selben Alter operiert werden musste. Keine Sorge, sie lebt nocht.
Vor kurzem erst, da habe ich mir Sorgen gemacht, ob ich nach einem befristeten Arbeitsvertrag eine Verlängerung bekommen würde. Ich dachte wirklich, dass der Vertrag auslaufen würde und ich mir einen neuen Job suchen müsste. Aber ich arbeite noch immer hier, habe sogar einen unbefristeten Vertrag bekommen.
Ich habe mir sicher auch schon Sorgen gemacht, ob mein Freund mich verlassen könnte. Er könnte das natürlich, aber bist jetzt ist es noch nicht passiert. Eineinhalb Jahre Sorge umsonst.
Auch vor jeder Operation, das wird sicher jeder nachfühlen können, habe ich mir schlimme Sorgen gemacht, dass etwas schief gehen könnte. Ich hoffe das bleibt so, bisher geht es mir immer noch gut.
Dabei fällt mir ein, nach meinem Autounfall, der passenderweise wenige Tage nach Antritt einer neuen Arbeitsstelle passierte, da hatte ich schreckliche Sorgen, ich würde meinen Job verlieren.
Aber genug von meinen Sorgen, ich bin sicher du hast deine eigenen. Tatsache ist, alle Sorgen, die ich oben aufgezählt habe sind bisher nicht in Erfüllung gegangen. Ich habe also viel Zeit meines Lebens mit unnötigen Sorgen verbracht.
Tatsache ist auch, wenn etwas eintritt worüber wir uns große Sorgen gemacht haben, dann ist es meistens gar nicht so schlimm, wie wir dachten.
Optimistisch in die Zukunft sehen
Ja, also wie wird man denn nun optimistisch? Klar, ein Optimist glaubt immer daran, dass das Beste passieren kann oder zumindest nicht das schlimmste.
Können wir uns diese Haltung „aufzwingen“? Ich sage ja, das können wir. Das heißt, wir können sie uns antrainieren. Wie du sicher schon weißt wiederholen sich fast alle deine Gedanken immer wieder, jeden Tag.
Deshalb nennt man das auch Gedankenkarussell. Du denkst ständig nur die eine Sache zum Beispiel dass etwas schlimmes passieren wird. Diese Gedanken bestärken dann, dass weitere solcher Gedanken auftauchen werden.
Um deinen Gedankenfluss zu ändern musst du ihn einfach unterbrechen. Tony Robbins, der Autor des Buches Das Robbins Power Prinzip, schwört darauf, dass man eine möglichst ungewöhnliche Verhaltensweise an den Tag legen soll, wenn man eine alte Gewohnheit bei sich bemerkt.
Das heißt in der Praxis, wenn du das nächste Mal negativ denkst, dann springst du einmal auf und schreist wie ein Affe. Oder du sprichst auf eine Art und Weise, wie du es nie tun würdest. So oder so ähnlich.
Dann kommen die Gedanken, die du in deinem Kopf pflanzen willst. Denn auch sie werden sich wiederholen, umso öfter, je mehr du sie denkst.
Also such dir das nächste Mal das Beste heraus, was passieren kann. Ich stelle mir zum Beispiel vor, dass mein Freund mich niemals verlassen wird weil er mich total liebt und wir super glücklich sind usw.
Diesen Gedanken pflanze ich und ich wiederhole ihn immer dann, wenn die Sorge kommt er könnte mich verlassen.
Ja, anfangs fühlt sich das komisch an und du glaubst es vielleicht nicht. Aber das macht nichts, denn es wird besser werden.
Durch die extreme Übertreibung in die entgegengesetzte Richtung findest du meist einen Mittelweg, mit dem du dich gut fühlst und mit dem du leben kannst.
Das ABCDE-Modell für den Optimismus
Du kannst aber auch einfach kräftig mit dir selbst diskutieren und dir beweisen, dass deine negativen Gedanken einfach nicht der Realität entsprechen – mit dem ABCDE-Modell.
Auslösendes Problem
Welche Situation hat konkret deine negativen Gedanken ausgelöst?
Beliefs
Welche Gedanken und Glaubenssätze kommen dir dabei in den Sinn?
Consequences
Wie fühlst du dich und wonach ist dir gerade?
Discussion
Überzeuge dich nun davon, dass deine Gedanken nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen.
Energy
Denke über alternative Möglichkeiten nach und fühle, wie die Energie zu dir zurück kehrt.
Beispiel:
A Du hast deinen Bus verpasst und stehst im Regen.
B Deshalb denkst du, sowas kann ja nur dir passieren, das ist ganz typisch für dich, du wirst vom Pech verfolgt.
C Im Moment willst du am liebsten nach Hause und hast überhaupt keine Lust mehr zur Arbeit zu fahren. Deine Motivation ist ziemlich am Boden.
D Sicher passiert es dir ja nicht jeden Tag, dass du deinen Bus verpasst. Die meiste Zeit schaffst du es bestimmt pünktlich zu kommen. Außerdem bist du nicht der einzige Mensch, dem das passieren kann. Glaub mir, auch mir ist das schon passiert. Denk doch einmal an all die guten Dinge, die dir wiederfahren. Wirst du wirklich vom Pech verfolgt, oder ist es eben einfach dieses Mal blöd gelaufen?
E Du könntest dich über die Situation aufregen. Du könntest dich aber auch beschäftigen, bist der nächste Bus kommt, oder ein Taxi rufen. Es muss deswegen nicht sein, dass du dir den ganzen Tag versaust. Sieh darüber hinweg und betrachte die Situation als das, was es ist nämlich eine einfache und leicht überwindbare Panne. Lass es hinter dir und du wirst dich besser fühlen.
Trainiere deinen Fokus
Aber nicht nur das Gedankenkarussel ist entscheidend, sondern auch dein Fokus. Du kennst das sicher, manchmal da konzentriert man sich einfach bloß auf negative Aspekte.
Wir sind so sehr auf Sicherheit bedacht, dass wir die Chancen hinter den Risiken nicht mehr sehen können.
So investieren wir zum Beispiel nicht in Aktien, weil wir uns darauf fokussieren, dass wir das ganze Geld verlieren könnten.
Aber was ist mit dem Gewinn, den wir möglicherweise machen können? Darauf, auf die Chance sollten wir uns konzentrieren.
Ich will dich nicht zum Börsenhandel verführen, bevor du das tust solltest du natürlich so viel wie möglich über die Börse wissen. Ich will damit nur verdeutlichen, worauf wir uns konzentrieren.
Deinen Fokus kannst du trainieren. Du kannst üben, die schönen Dinge zu sehen.
Nimm zum Beispiel ein paar „schlechte“ Erlebnisse aus deiner Vergangenheit und analysiere sie. Versuche gezielt das Gute herauszufiltern.
Meine letzte Beziehung hat nicht geklappt. Aber dafür war ich danach frei um mir den passenden Mann zu suchen. Ich hätte meinen aktuellen Freund nicht und wäre nicht so glücklich, wenn die Beziehung noch bestünde.
Ich hatte einen schlimmen Autounfall. Dabei ist aber nichts allzu schlimmes passiert und ich habe mein Leben zum ersten Mal so richtig zu schätzen gelernt.
Hast du vielleicht mal eine Dummheit gemacht? Vielleicht hast du aus den Konsequenzen etwas sehr wertvolles gelernt?
Wenn eine Tür zu geht, dann geht eine andere auf, sagt man doch immer. Versuche einfach aktiv immer das gute zu sehen.
Setze dich jeden Abend hin und schreibe auf, was an diesem Tag gut war. Auch, was an Situationen gut war, die du nicht so gut fandest. Trainiere so deinen Fokus.
Sinn im Leben
Also um überhaupt optimistisch sein zu können, muss man ja auch auf etwas ganz tolles blicken können, wenn man in die Zukunft sieht, oder? Ich meine, ich muss etwas gutes erwarten können, damit ich mich darauf freuen kann.
Das heißt um wirklich glücklich zu sein brauchst du einen Sinn in deinem Leben, ein paar Ziele und etwas von dem du vielleicht sogar sagen kannst, dass du genau dazu berufen wurdest.
Denn wenn es mir eigentlich egal ist, wo es hin gehen soll, dann fahre ich doch immer nur wieder im Kreis und nichts ändert sich jemals.
Also finde deine wichtigsten Werte heraus und versuche wann immer möglich nach ihnen zu handeln. Deine Werte sind wie deine Schatzkarte, sie zeigen dir den Weg.
Denke einfach einmal darüber nach, aus welchem Grund du bestimmte Dinge tust. Was ist dir besonders wichtig, in deinem Leben und auch auf der Welt? Was treibt dich an?
Oder stelle dir deine Beerdigung vor. Was sollen die Leute über dich sagen, was wäre dir besonders wichtig?
Deine wichtigsten Werte sollten dich immer leiten. Wenn du nach ihnen lebst dann ist das schon die halbe Miete, wie man so schön sagt.
Aber auch mit deinen Zielen solltest du dich beschäftigen. Sicher hast du ein paar Vorstellungen davon, wie dein Leben aussehen sollte, wenn es ganz perfekt wäre.
Klitzekleinedinge bietet hier eine sehr einfache Anleitung, wie du dein eigenes Visionboard erstellst, um deine Ziele im Auge zu behalten.
Um dich jeden Tag zu motivieren solltest du deine Ziele ganz genau im Auge behalten. Du wirst sehen, allein ein klares Ziel vor Augen macht es viel leichter, jeden Tag dein Bestes zu geben.
To-Do-Liste

  • Mach dir klar, dass Pessimismus deine Leistung schmälert
  • Frag dich, in wie weit deine aktuellen Gedanken dich weiter bringen
  • Unterbrich deine negativen Gedanken mit dem ABCDE-Modell
  • Trainiere deinen Fokus
  • Richte dein Handeln nach deinen Werten und Zielen aus

Leg los und werde zum Optimisten! Schreib mir doch in den Kommentaren etwas über deine Erfolge. Ich freue mich über dein Feedback. 🙂
Hier findest du die weiteren Beiträge der Artikelserie
Vergangenheit aufarbeiten
Hier und Jetzt

Sinn im Leben
Persönliche Stärken finden und einsetzen
Self-Image
Funktionierende Beziehungen