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Ich will nicht mehr leben – was das bedeutet

Ich will nicht mehr Leben.

Hast du das schon mal gedacht, oder vielleicht gesagt? Ich kenne dieses Gefühl. Doch in so einer Situation ist man sich meist gar nicht darüber bewusst, was das eigentlich bedeutet.
Schon oft in meinem Leben habe ich unter Depressionen gelitten. Es bedeutet Niedergeschlagen sein (lat. deprimere niederdrücken). Man hat also das Gefühl, dass man niedergedrückt wird.
Niedergedrückt wird – also fremdbestimmt. Man sagt das so leichtfertig: Ich will nicht mehr Leben. Dabei ist das ein so furchtbarer Satz, der eigentlich etwas ganz anderes bedeutet.

Selbstmord als Hilfeschrei

Manchmal wird so eine Selbstmorddrohung nicht ernst genommen. Viel zu oft heißt es: Das ist doch nur ein Aufmerksamkeitsdefizit. Sowas macht der/die ja eh nicht.
Ja, richtig, es ist ein Hilfeschrei. Es bedeutet, dass man selbst nicht mehr weiß, was man tun soll und keinen anderen Ausweg sieht. Es bedeutet, dass man sich Hilfe wünscht, irgendjemanden, der einen da raus holt. Jemanden, der einem zeigt was man tun soll. Jemand, der weiß, was das Richtige ist.
Meine Mutter hat versucht sich mit Tabletten umzubringen als ich 12 war. Ich war alleine mit ihr zu Hause. Sie hat sich einen riesigen Haufen Tabletten zusammen mit einer Flasche Wodka reingepfiffen (wie hat sie das nur geschafft?). Das ganze bei 45 Kg Körpergewicht.
Als ich ins Wohnzimmer kam saß sie auf dem Sessel und sah sich ihren Lieblingsfilm an, hatte es sich gemütlich gemacht. Da war sie schon im Delirium. Sie sagte: Alles wird gut.
Bevor ich sie fand hatte sie aber noch etwas anderes gemacht: Ihre beste Freundin angerufen.
Ja, irgendwo war sie davon überzeugt, dass es so besser wäre. Aber irgendwo wusste sie auch, dass das nicht die einzige Lösung ist.
Es war ein Hilfeschrei. Sie hat ihre beste Freundin angerufen, weil sie Hilfe wollte, weil sie eigentlich nicht sterben wollte.
Sie lebt übrigens und ist heute (glaube ich) ziemlich glücklich.
Auch ich selbst hatte früher sehr oft Selbstmordgedanken – zu oft. Nach einem schlimmen Autounfall, bei dem ich hätte sterben können war ich zum ersten Mal froh am Leben zu sein.
Seit dem schätze ich mein Leben und will es auch nicht mehr loswerden. Aber was bedeutet das nun eigentlich, wenn jemand sagt: Ich will nicht mehr leben?

Ich will nicht mehr leben oder ich will so nicht mehr leben.

Ein simples kleines Wort aus zwei Buchstaben korrigiert die Aussage. Aus Ich will nicht mehr leben wird Ich will so nicht mehr leben.
Auf meine Erfahrung trifft das genau zu. Ich wollte nicht nicht mehr leben sondern ich wollte ganz einfach so nicht mehr leben.
Mein Leben verlief nicht so wie es sollte, oder wie ich es wollte. Ich hatte das Gefühl fremdbestimmt zu sein, nichts an meiner ausweglosen Situation ändern zu können.
Vielleicht dachte ich wirklich, dass es besser ist gar nichts zu fühlen, als diese Depression zu fühlen. Der Meinung bin ich heute definitiv nicht mehr.

Ein einziger Weg führt aus der Depression

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass eine Depression eine Krankheit ist, die man einfach hat und gegen die man sich nicht wehren kann.
Ich glaube, dass es nur einen Weg raus aus der Depression gibt. Nämlich den Hintern hoch bekommen, Verantwortung übernehmen und etwas ändern.
Leben ist nicht nur ein Substantiv, es ist auch ein Verb. Das heißt leben bedeutet, dass du etwas machst. Zu leben heißt selbst zu leben und nicht gelebt zu werden.
Der Sinn, dass man so nicht mehr leben möchte gibt auch gleichzeitig den Weg vor. Nämlich eine andere Art zu leben zu finden.
Denn das Leben selbst ist nicht das Problem, das ist es niemals. Sondern die Art, wie man ein Leben führt, die ist das Problem.
Besonders in Phasen einer schlimmen Depression ist es verdammt schwierig, sich aufzuraffen und etwas zu tun. Aber besonders da ist es auch verdammt wichtig.
Also wenn du dich im Moment in einer Depression befindest und dieser schlimme Satz „Ich will nicht mehr Leben“ in deinem Kopf herum schwirrt, dann kann ich dir nur eines Raten:
Mach etwas. Egal was. Ändere etwas. Egal was. Fang einfach an. Zwing dich dazu. Trink morgens Tee statt Kaffee. Steh eine halbe Stunde früher auf. Ruf jeden Tag einen guten Freund an oder bei der Seelsorge.
Lies jeden Tag einen Witz. Geh raus und genieß die Sonne (wenn es gerade geht). Fang an Sport zu machen. Sieh dich nach einer anderen Wohnung oder einem anderen Job um. Oder kauf dir ein neues Stück Deko, dass dir wirklich gut gefällt.
Höre dir gute Musik an um dich besser zu fühlen oder lerne das Glücklichsein selbst herauf zu beschwören.
Sprich mit den Leuten um dich herum und sag ihnen, wie sie dir helfen können. Jede einzelne noch so kleine Veränderung kann dich aus deinem Tief holen und dir die Motivation geben auch die großen Dinge zu verändern, von denen du dich so niedergedrückt fühlst.

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Dachtest du schon einmal: Ich will nicht mehr leben? Und wolltest du auch einfach nur so nicht mehr leben? Wie hast du es geschafft? Schreib mir doch einen Kommentar, ich freue mich über dein Feedback. 🙂
Sei du selbst und geh deinen Weg!
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