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Der weiße Fleck in deinem Kopf – oder wo dein erfülltes Leben wartet

Ich habe einen weißen Fleck in meinem Kopf. Wo der herkommt weiß ich nicht. Aber seit ich weiß, dass er da ist, muss ich mit ihm leben. Hast du vielleicht auch einen weißen Fleck, in deinem Kopf?

Das unbeschriebene Blatt des Lebens

Er erinnert mich ein bisschen an die weißen Flecken auf der Landkarte. Vor wenigen hundert Jahren, da hatte man noch nicht die ganze Welt bereist. Alles was man noch nicht kannte blieb auf der Karte einfach weiß.
Mit der Zeit wurde das immer weniger, sodass die fehlenden Orte dann durch weiße Flecken dargestellt wurden. Jeder Abenteurer hatte so seine Freude daran eben diese Flecken zu bereisen und die Landkarte zu füllen.
Das Leben ist auch ein bisschen so. Man weiß vieles über das Leben, über sich selbst, aber vieles fehlt auch noch. Wenn man geboren wird ist die Karte noch ganz weiß und wenn man älter wird gibt es nur noch ein paar weiße Flecken, die es zu füllen gilt.
Nun, nochmal zu meinem weißen Fleck: Wegen einer schlimmen Schwindelattacke bin ich in die neurologische Notaufnahme gegangen. Da hat man mich ordentlich untersucht, auch durch Kernspintomographie.
Das heißt sie haben dort sehr, sehr viele Bilder von meinem Kopf gemacht – im inneren versteht sich. Dabei haben sie einen weißen Fleck gefunden. So einfach kann man aber nicht sagen, woher der kommt oder was er für Auswirkungen er haben könnte.
Eine weiterführende Behandlung mit der man es hätte feststellen könnte habe ich abgelehnt. Deshalb wurde ich aufgeklärt, dass ich das Krankenhaus gegen ärztlichen Rat verlasse und dass dieser weiße Fleck bzw. seine Ursache auch zum Tode führen könnte.
Das durfte ich unterschreiben. Danke.

Knappheit macht die Ressource wertvoll

Nun schwebt die Todesangst ein wenig über mir. Nicht so, wie ein Panikanfall. Sie ist ganz leise, unterschwellig, immer da.
Werde ich morgen früh wieder aufwachen? Weiß ich dann noch wer ich bin? Kann ich die Dinge, die ich mir so sehr wünsche noch erreichen, bevor es passiert?
Ich bin dem Tod schon ein paar Mal von der Schippe gesprungen, so ist es nicht. Aber so eine begleitende Todesangst kann sehr interessante Auswirkungen haben.
Eines Abends saß ich da und dachte: „Wenn ich schon sterben muss, dann will ich bis dahin noch so oft die Dinge machen, die mich glücklich machen, wie ich kann. Ich nehme alles mit, was geht.“
Dabei fiel mir etwas auf. Ich fragte mich: „Und was, wenn ich nicht sterbe?“
Es war als hätte jemand ein Licht angeknipst und mich angeschrien: Mach das so oft du kannst, egal ob du bald stirbst oder nicht!
Ja, warum denke ich das bloß dann, wenn ich mich fragen muss ob ich bald sterben werde? Warum denke ich nicht immer so – und warum denken nicht alle immer so?

Mach es einfach immer

Wenn du weißt dass du bald sterben wirst – und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du das eines Tages wissen wirst – dann willst du den Rest deines Lebens noch mit allen schönen Dingen füllen. Du willst die beste Version deiner selbst sein und nur nach deinen Werten Leben.
Du verlierst die Angst vor banalen Dingen, wie Ablehnung durch andere Menschen, zum Beispiel. Aber warum sollte das nicht immer so sein?
Ich sehe in den Spiegel und denke: Was für eine Verschwendung. Ich könnte noch so viel erreichen, so viel bewegen und hab doch so wenig Zeit.
Ich schätze mein Leben und zwar wirklich und ich will jeden kostbaren Rest davon genießen, auch wenn das nicht immer geht.
Dieser kleine, weiße Fleck in meinem Kopf hat mir Mut gemacht, aufzubrechen und nach der besten Version meiner selbst zu suchen. Nach all den Dingen, die ich noch nicht erreicht und erlebt habe.
Er motiviert mich ihn zu füllen, mit schönen Dingen und mit Glück.
Mach dir doch einmal klar, dass du gar nicht mehr so viel Zeit hast um das Leben zu genießen, wie du vielleicht glaubst. Was hat es denn für einen Sinn für dich, wenn du deine Zeit erst dann sinnvoll füllst, wenn du weißt dass du kaum mehr Zeit hast?
Fülle dein Leben, lebe jeden Tag als ob es einer der letzten wäre, warum nicht? Denn dann füllst du dein Leben und lebst es auch, ganz so wie du solltest.
Also, wo ist dein weißer Fleck? Was hast du noch nicht gemacht, was noch nicht erreicht und was hindert dich daran? Schreib mir doch einen Kommentar, ich freue mich über dein Feedback. 🙂