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Führe dich selbst – oder brauchst du einen Gott?

Die aktuellen Diskussionen über radikale Extremisten und PEGIDA haben mich dazu bewogen mich mal wieder intensiv mit dem Thema Religion auseinander zu setzen.
Religionen haben seit jeher zu Auseinandersetzungen und Kriegen geführt und trotzdem schwören die meisten Menschen auf diesem Planeten auf ihren Glauben. Kaum ein Thema polarisiert so sehr, wie die Religion.
Ich möchte dich nicht bekehren, oder dich von deinem Glauben abbringen. Sicher kann so ein Glaube an Gott den Gläubigen eine Menge Frieden schenken. Gläubig war ich selbst nie. Trotzdem habe ich mich schon immer intensiv mit dem Thema Religion beschäftigt.
Wofür brauchst du eigentlich einen Gott?
Menschen sind von Natur aus unsicher und wünschen sich Führung – so meine Erfahrung. Sie möchten am Besten ein Patentrezept, wie sie ihr Leben führen sollen. Du vielleicht auch?
Ein Gott hat in so einer Religion mehrere Aufgaben. Zum einen erklärt er die Entstehung von allem, die für uns Menschen so wenig nachvollziehbar ist.
Ich habe einmal meinen Religionslehrer gefragt, wo Gott eigentlich herkommt. Schließlich muss ja alles einen Anfang haben. Seine Antwort war: „Gott war schon immer.“ Punkt. Das wars. Glaubt er das wirklich?
Jedenfalls kann ich mir überhaupt nicht erklären, wie eigentlich das Universum entstanden ist. Oder wo es endet und beginnt und ob es da noch mehr gibt. Das geht absolut über meine Vorstellungskraft hinaus. Also ein Gott als Schöpfer liefert eine Antwort.
Gleichzeitig bestimmt er aber auch die Regeln. Der christliche Gott bestimmte dass die Natur und die anderen Tiere dem Menschen gehören und von ihm genutzt werden sollten.
Er bestimmte verschiedene Verhaltensregeln, er bestimmte Strafen auf den Bruch dieser Regeln. Ein Volk setzte er an die Spitze und bestimmte, dass es alle anderen Völker vernichten solle.
Hältst du dich an die Regeln, die so ein Gott bestimmt hat, dann hast du einen Leitfaden und brauchst nicht mehr darüber nachzudenken, was du tun sollst und ob es richtig oder falsch ist. Wenn Gott es sagt, dann ist es richtig.
So ein Gott gibt aber auch Frieden. Denn egal was passiert, wir können doch davon ausgehen, dass dieser allmächtige Gott sich etwas dabei gedacht hat und alles am Ende einen Sinn ergibt, nicht wahr?
Brauchen wir noch etwas zu fürchten, wenn alles in seinen gütigen Händen liegt und wir wissen, dass er nur das Beste für uns will, weil wir schließlich sein Abbild sind?
Hinter jeder Idee steht ein guter Ansatz
Die Idee ist ja gar nicht mal so schlecht. Auch heute gibt es Gesetze, die sind ja auch meistens gut. Ob nun ein Staat sie verhängt oder eine Religion, macht das einen Unterschied?
Denk nur mal an die Zehn Gebote: Du sollst zum Beispiel nicht lügen und nicht stehlen. Die meisten dieser Gebote und Regeln sind wirklich gut, weil sie andere Menschen vor Leid beschützen sollen.
Ich persönlich – obwohl total ungläubig – finde Jesus war ein echt cooler Kerl. Der hat aus dieser düsteren Religion was echt neues und schönes gemacht.
Er hat Nächstenliebe gepredigt und sagte dass das Himmelreich genau da ist, wo die Menschen gut zu einander sind. Dem kann ich nur zustimmen.
Da gibt es auch diese Geschichte mit der Prostituierten. Sie sollte gesteinigt werden und Jesus sagte: „Der ohne Schuld ist werfe den ersten Stein.“ oder sowas. Wie gesagt – ein echt cooler Kerl.
Missbrauch eines guten Gedanken
Leider werden gute Ansätze gerne mal von bösen Menschen missbraucht. Sie wollen Macht oder ihre extremen Ansichten in der Welt verteilen, oder was weiß ich was die eigentlich wollen.
Sie missbrauchen diese Dinge. Die Kirche hat viele Jahrhunderte die ursprünglich gut gemeinte Religion missbraucht um Macht über ihre Schäfchen zu bekommen. Die Angst vor der Hölle und vor dem Scheiterhaufen hat die Menschen gefügig gemacht und in ihrer Entwicklung behindert.
Das gleiche ist es mit diesen Extremisten. Egal ob Christen, Juden oder Muslime – die extremisten bauen sich ein Heer auf, um Macht zu erlangen.
Sie nutzen die oben genannten schönen Dinge der Religion um Menschen für ihre Sache zu missbrauchen, denen in ihrem Leben irgendetwas fehlt – und sei es nur Führung oder Sicherheit.
Egal wie gut ein Grundgedanke ist, das Prinzip kann immer missbraucht werden. Auch auf die Gefahr hin als Nazi beschimpft zu werden – selbst ein wenig Nationalstolz kann etwas gutes sein. Die Frage ist immer nur, wie das ganze vom Menschen verwendet wird.
Führe dich selbst
Du kannst an Gott glauben oder auch nicht, das ist deine Entscheidung. Aber du brauchst keinen Gott, um glücklich zu sein oder um ein erfülltes Leben zu führen.
Wenn du wirklich an einen Allmächtigen glaubst, dann denk doch daran, dass er dir einen freien Willen gegeben hat und will dass du dein Leben selbst in die Hand nimmst.
Niemand braucht dich zu führen, das kannst du ganz alleine. Übernimm Verantwortung für deine Handlungen, entscheide selbst auf der Grundlage von Mitgefühl und deiner eigenen Moral ob etwas richtig ist oder falsch.
Triff deine Entscheidungen und führe dein Leben wohin du willst, denn wenn es einen Gott geben sollte, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass er genau das für dich gewollt hat.
Ich glaube nicht an Gott. Ich glaube an dich!
Wie stehst du zur Religion, bist du gläubig? Ich freue mich über dein Feedback. 🙂
Sei du selbst und geh deinen Weg!